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Freiheit, Regen und Wildlife

Wir verliessen Sierra City und uns stand ein sieben Meilen langer Aufstieg bevor. Dieser stellte sich allerdings als halb so schlimm raus. Viele Switchbacks... Ich liebe es, du gewinnst an Höhe aber es fühlt sich an wie flaches gehen.

So viele andere Hiker wie heute haben wir seit Kennedy Meadows wohl nicht mehr gesehen.

Die meisten flippten bis Meile 1500 vor und kommen nun zurück und holen die Sierras jetzt nach.

Heute hab ich zum ersten Mal einen falschen Trail genommen. Ich hab irgendwas  vor mich hingeträumt und schon ist es pressiert. Der Trail ging sehr steil  runter zu einem See. Als ich längere Zeit keine Fußspuren von Gordon's Asolo-Schuhen mehr gesehen habe und auf der App meinen Standort checkte, hab ich festgestellt, dass ich sicher eine Meile neben dem Trail bin. Juhuu. Naja, ich eilte dann halt den Berg wieder hoch und hab meinen hiking-buddy natürlich wieder gefunden. Herrgott, nach wochenlangem herumirren Im Schnee, ist es wohl zu einfach nur einen  schönen, freien Trail zu folgen...


Es ist fünf Uhr Morgens, ich wache auf weil es mir  ins Gesicht regnet...😴👏

Es ist windig und lässt runter was die Wolken hergeben. 

Seit wir aus dem gröbsten Schnee raus sind schlafen wir wieder ohne Raincover um die Sterne zu sehen... Nicht immer eine gute Idee.... 

So schnell wie heute bin ich noch nie aufgestanden. 

Raus. 

Ohne Schuhe. 

Es ist Dunkel. 

Raincover aufs Zelt (natürlich dreimal verdreht, aber bei Crappy kommts da nicht mehr so drauf an). 

Alles was Draussen noch so rumliegt schmeisse ich ins Zelt und wieder rein in den nassen Schlafsack.  

Ich kann nicht glauben, dass ich beim Kauf des Schlafsackes lachte als der Verkäufer mir sagte, dass dieser Schlafsack wasserdicht sei. 

Wieso sollte ein Schlafsack auch wasserdicht sein müssen? 

Man lernt aber auch wirklich nie aus... 🙃


Auch am nächsten Tag war es sehr windig aber der Regen hat sich verzogen. Als wir uns am Morgen endlich aus unseren Zelten getraute, packten wir schnell zusammen.

Wir verliessen das Camp sogar ohne heisse Schoggi. Diese holten wir aber wenig später an einem windstillen Plätzchen nach.

Die Natur um uns ist einfach atemberaubend. Viel Wald und viele Seen.


Viel, viel Wald ist zu sehen. Nur Wald. 

Susi säg mau Boum. Susi säg mau Wald. Was für schräge Gedanken sich manchmal in meinem Kopf rumtummeln. Ich fühle mich aber auch unglaublich kreativ. 👻

Aber ich bin dankbar das ich wenigstens nicht mehr im Schnee versinke. Der Trail ist schön und Wald ist schliesslich etwas sehr friedliches.

Wieder hab ich mich etwas verlaufen und irrte irgendwo im Busch umher. Als ich den Trail wiedergefunden habe, fand ich die komplette Flora und Fauna in meinen Haaren. So beschloss ich beim nächsten Fluss oder Bach ein Bad zu nehmen.

Zwar hatte ich bis jetzt fast bei jedem Gewässer das es zuliess eine "French-Shower" genossen aber so ganz reinzugehen  hatte ich bis heute nicht geschafft.

Spliterfasernackt hockte ich mich heute also in ein kleines Basin in einem Bach und wusch meine Haare. Gar nicht weit vom Trail entfernt, aber da kommt eh keiner vorbei und wenn doch, würde es ein Hiker sein der mich versteht. 

Viel freier kann man sich wohl kaum fühlen.

Ich bin einfach so dankbar, dass ich das alles erleben darf. Ich bin Eins mit dem Trail, der Natur und unserer Erde. 


An Tag sechs von dieser Sektion stellten wir unseren neuen Rekord auf. 

31 Meilen an einem Tag. Eigentlich wollten wir ja zwei Tage draus machen denn es war viel auf und ab bis nach Belden.  

Irgendwie landeten wir aber ca. um halb zehn am Abend in Belden. Da natürlich schon alles geschlossen war, campierten wir einfach irgendwo. Die ganze Nacht wurden wir von vorbeifahrenden Güterzügen geweckt. Naja Belden ist nicht wirklich  viel mehr als ein Bahnhof. 

Am selben Tag. Ich lief wie fast immer einige hundert Meter hinter Gordon, blieb er plötzlich stehen. Als ich auf seiner Höhe  war, sagte er mir er habe gerade einen Bären gesehen nur einen Meter von ihm entfernt. 

Sie haben sich in die Augen geschaut und der Bär sei dann den Hügel hochgelaufen. Wir hikten also ein bisschen näher zusammen als normalerweise. Schade dass ich den Bär selber nicht gesehen habe. Lustig ist ja, dass wir erst Bärenspuren (Tatzen, Jacke und Bären selber) begegnen wenn wir offiziell keine Bärenbox mehr bei uns haben müssen.

Am Nachmittag dann, als der Trail mich durch dichtes Gebüsch führte hörte ich innert zehn Minuten drei Klapperschlangen. Seit der Wüstensektion haben wir nicht mehr so viele Schlangen gesehen. Dazu muss ich sagen, dass ich auch nicht wirklich Ausschau nach ihnen halte. Wenn ich eine  Rattlesnake höre, drehe ich mich nicht mal mehr um. 

Nennt man das Verdrängen?😂


Es war wieder eine harte Sektion. Viel auf und abs. Zu wenig Essen, Regen, Mosquitos, falsche Trails aber auch voller Wunder, Frieden und Happiness. Nun bin ich also schon im Norden des Staates California. Ich freue mich auf die nächsten Sektionen. 



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About freedom, rain and wildlife...

We left Sierra City. There was a seven Miles uphill waiting for us.

It wasn't that bad at all though, many switchbacks... love it... you're gaining altitude, without loosing all your power.

 

That many other hikers like today we haven't seen since Kennedy Meadows.

 

Many hikers were worried about the snow conditions in the Sierras that they flipped up to mile 1500 or Ashland and then hiking south to avoid the snow.

 

I was daydreaming to long today i guess... just following the trail which suddenly turned into a very steep and rocky terrain leading down to a lake. I checked if i can see any of Gordon's Asolo boots footprints.... No! I checked Guthook and i was, of course, way off trail. I turned around and tried to catch up with Gordon. Of course he was waiting for me...

Omg, is it to difficult for me to follow a simple, obvious trail now after weeks in the sierras looking for any footprints without seeing any trail....?🙈

 

It's five o clock in the morning and I'm waking up because i can feel raindrops in my face. It's windy and the rain is just pouring out of the clouds. Since we're out of the snow we're sleeping without raincover again... just to watch the stars... So, out of my tent, barefoot, dark, looking for the raincover, put it over the tent somehow, throwing everything outhere inside the tent to and back into the wet sleeping bag.

I can't believe i was laughing when i bought this sleeping bag and the guy explaining me the bag said the bag was waterproof..

Why should a sleeping bag be waterproof? Ok, I'm still learning....

 

Also the next day it was still wet. We stayed in the tent longer as usual. As soon we were brave enough to leave the tent we just packed our stuff together and left, even without hot chocolate.

Not long time after we stopped though for catching up our hot chocolate. Not possible to walk without! The natur out here is just breathtaking.

A lot of forest and lakes.

 

A lot of forest, for miles. But it's not to bad the forest is so peaceful. Again a took a wrong trail and was wandering around for hours. When i finally fount the real trail again u found a complete flora and fauna in my hairs. So, i decided to take a bath in a basin of a beautiful stream later in the afternoon.

I feel so free, naked in this stream just one with the nature, the trail and our beautiful earth.

 

One day i was hiking some hundert meters behind Gordon as he suddenly stopped and told me he just saw a bear. They were looking in each others eyes till the bear turned around and disapeared. We've seen already lots of bear signs on the trail like footprints and phoo but we've never seen a bear so far. Funny we see the first bear when no bearcanister is required anymore... We hiked closer togheter on this day.

 

The same day i heard three rattlesnakes in just ten minutes. My feet are covered by thick bushes so i just hope not to stand on a snake. I not even turn around anymore when i hear a snake... Is this kind of repress? Probably it is... On day six of this section we made our biggest mileage of 31 (!) miles.

It wasn't actually the plan to do do many. But after 20 miles we decided to carry on for a little bit. But the terrain turned so steep that it was just impossible to camp and we had to go all the way down to Belden. It was 9.30 pm. and everything was closed already and we just camped anywhere.

 

The loud train was waking us every couple hours. Belden is not really a lot more than a trainstation. Again it was a heard section. Whith a lot of mosquitoes, rain, not enough food, long days but full of happiness peacefulness and beauty.

 

I'm already in Northern California now and I'm looking forward for the next sections...

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Kommentare: 1
  • #1

    Christina (Mittwoch, 13 Juni 2018 21:14)

    So spannend.....danke! Isch eifach schön vo dir z' läse ud Fotos z' luege. Häb Sorg u gniesses �� fcw u �