Die Nacht war etwas kälter heute. Jedoch schlief ich wieder herrlich und nach einem Sonnenuntergang im Meer konnte ich auch wieder die Sterne beobachten.
Wir waren relativ früh wach und kochten uns heisse Schoggi und Porridge.
Der kurze Aufstieg war bald vorüber und wir machten uns auch schon auf den Weg runter ins Tal. Irgendwann sahen wir keine Markierungen mehr und stellten fest, dass wir irgendwie vom Trail angekommen sind. Es war allerdings nur halb so tragisch, denn mit Marcos gutem Orientierungssinn fanden wir bald darauf zurück.
Und schon konnten wir die Hütte sehen. Jedoch ging der Trail steil runter am Schluss noch durch einen kühlen Föhrenwald und schon waren wir ca. um 8.30 bei der Refuge d'Ascu Stagnu angekommen.
Wir gönnten und ein Frühstück mit feinem Kaffee.
Das werden wir brauchen denn heute steht der Monte Cinto 2706m, der höchste Berg Korsikas auf dem Programm.
Der Trail führt zwar gute 100 Höhenmeter (2 Stunden Gehzeit hin und zurück) unter dem Cinto vorbei. Jedoch hab ich mir vorgenommen, wenn das Wetter mitspielt werd ich diesen Gipfel unbedingt besteigen.
Ich wusste aber auch das der Aufstieg vorher schon fordernd sein würde und ich das alles abwägen muss ob der Gipfel überhaupt drinnliegt.
Der Aufstieg auf den Pass stellte sich als viel schöner und weniger anstrengend heraus als erwartet. Er forderte mich schon, besonders der unteren Teil, der mir viel Kraft abverlangte wenn ich mich an den Ketten hochziehen musste.
Ein kleines Schneefeld war zu passieren. Jedoch kein Problem.
Auf dem Pass angekommen stärkten wir uns erstmals mit einigen Riegel und M&Ms.
Immer noch war unklar ob wir den Chino in Angriff nehmen würden. Als ich Marco fragte, gab er mir die Antwort er habe das Gefühl, ich hätte mir diesen Gipfel in den Kopf gesetzt und da gäb es wohl keine Alternative.
Omg bin ich so einfach zu durchschauen?
Jaja mi "Grind" manchmal einFluch, manchmal ein Segen...
Ich freute mich aber hatte zu Recht auch etwas Respekt vor diesem Gipfel.
Wir slackpackten, also liessen unsere schweren Rucksäcke auf dem Pass während wir den Cinto möglichst leicht besteigen.
Der Gipfel sah sehr nah aus, dies täuschte jedoch.
Ein Weg war eigentlich keiner vorhanden, aber immerhin war er gut markiert. Viel Kraxelei und Kraft benötigte der Aufstieg, der sich jedoch allemal lohnte.
Der höchste Gipfel Korsikas, Monte Cinto, 2706m. Mit einem wunderschönen Rundumblick auf die ganze Insel und fast auf jeder Seite das Meer.
Sehr cool. Und auch bin ich etwas stolz.
Wieder zurück bei unserem Rucksäcken, marschierten wir los und wir wussten es würde noch ein ziemlich steiler, langer Abstieg auf uns warten.
Der rutschige Geröll forderte nochmals alle Kraft und Konzentration.
Ich spürte meine Beine schon ein bisschen als wir näher zu der Hütte kamen. Vor der ersten Hütte beschlossen wir nochmals eine kurze Pause einzulegen und dann dafür gleich zu der unteren Hütte zu laufen.
Wir badeten in einem kalten Bach, als sich uns plötzlich ein Filmteam näherte. Ja, ein Filmteam von France2.. Sie filmten und und kamen auf und zu um ein Interview zu führen.
Wer hat schon alles mal ein Interview in BH und Französisch geführt?
Naja, schlussendlich wechselten wir auf Englisch. Sie machen eine Reportage über den GR20 und interviewen wohl hiker und filmten das Trailleben.
Wie liefen also weiter an der ersten Hütte vorbei um uns in der zweiten, bewirtschafteten ein Abendessen zu gönnen.
Meinen Beinen ging nach dem kühlen Bad besser und bald errreichten wir die zweite Hütte, die zu unserer Enttäuschung leider geschlossen hatte. Jedoch konnte ich meine Kleider und mich selbst mal etwas waschen und einen schönen Campspot haben wir auch.
Und auch die hikertrash Barillas waren fein.
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