Monte D'Oro

Monte D'Oro 2389m
Monte D'Oro 2389m

Geschlafen haben wir in der Refuge de L'Onda. Es waren einige andere Hiker vorzufinden. Doch ich denke Verhältnissweise sind zu dieser Jahreszeit und vor allem in diesem Jahr, wegen Corona nicht so viele Hiker unterwegs als in anderen Jahren. Zum Glück steht Marco ähnlich zu diesem Rummel Pfadiplätzen wie ich. Kann man mal machen, aber viel schöner ist es doch alleine irgendwo in dieser wunderschöner Natur zu campen.

Wir entschieden uns ausnahmsweise wieder einmal für Pasta zum Znacht. Mit etwas Bouillon und Merken aus Patagonien schmecken die aber auch jeden Abend immer besser. Ist ja auch 1 Milliarde-Sterne-Küche, schliesslich...

Guide blue, du kannst mich mal...

Ich schlief gut, und es war trotz anderen Hiker eine relativ ruhige Nacht. Am Morgen jedoch war alles nass...

Naja, halb so schlimm denk ich mir. Heute werden wir nach Vizzavona einem kleinen Dörfchen im Herzen Korsikas kommen. Dort werden wir am unsere Sachen trocken und wer weiss, vielleicht sogar waschen können. 

Die heutige Tour ist mit 7 Stunden angeben. Aber Marco und ich sind uns am Morgen einig, wir werden zusätzlich noch den Monte D'Oro auf 2389m. besteigen. Denn auch der ist quasi geschenkt wenn man das Wetter und die Beine dazu hat. 

Doch es sind nochmals zusätzliche 300 positive Höhenmeter zu bezwingen und gesamthaft gibt es einen Abstieg von gut 1500m...Ach was solls, wenn man schon Mal da ist... 

Wir assen noch ein Frühstück in der Refuge und liefen bald darauf los. Der Aufstieg war grösstenteils im Schatten und der Monte D'Oro sah noch so gar nicht goldig aus. Ein mächtiger, dunkelgrauer, eiskalter Berg der über das ganze Tal unter uns noch einen grossen Schatten warf.

Der Aufstieg war aber sehr angenehm in der kühlen Morgenluft.

Schon bald hatten wir die Abzweigung erreicht. Entweder schon jetzt runter ins Tal oder die Besteigung des Monte D'Oros...

Unsere Beine fühlen sich noch gut an und so wagten wir den Aufstieg. Teils waren keine Wegmarkierungen vorhanden oder sie waren verblasst. Doch Marco, der Gipfelstürmer fand auch diesen Gipfel.

Kurz vor dem Gipfel liessen wir unsere Rucksäcke zurück um die Kletterpartie bis hoch zum Gipfel möglichst leicht zu bezwingen. Atemberaubend einmal mehr war die Aussicht. 

Auch dieser Gipfel hat sich gelohnt. 

Wieder unten bei unseren Rucksäcken gönnten wir uns einen Schluck kostbares Wasser (denn das wird es noch eine Weile keins geben) und was kleines zu Essen zur Stärkung für den Abstieg. So schlimm wie gestern wird schon nicht werden. Und tatsächlich, auch wenn der Weg wieder Mal steinig und vor allem lang war kam es mir nicht halb so schlimm vor wie gestern.

Erst wieder steil runter über grosse Steine der Sonne ausgesetzt. Als wir endlich den Wald erreichten und tatsächlich unsere Füsse bei jedem 50sten Schritt flach auf den Boden setzen konnten waren wir aber komplett durchgeschwitzt. Da kam es uns wie eine Fatamorgana vor, als und vor und eine grün blaue Oase mit Wasserfall zeigte. Keine Sekunde zögerten wir. Zugegeben... ich schon ein wenig, als ich bis zur Hüfte im kühlen nass war. Die Abkühlung war genau das was wir brauchten um die letzten Kilometer nach Vizzavona zu gelangen. Dem ersten und wahrscheinlich auch einzigen kleinen Dörfchen hier auf dem Trail. 

Wir liefen zum ersten offenen Restaurant um etwas zu essen und gleich dort konnten wir eine Cabine buchen. Wir vermuten in einem umgebauten Pferdestall... Es hat aber alles was wir brauchen.

Kein cowgirlcamping diese Nacht also. 

Gegen Abend macht wir uns auf zum kleinen Laden um Essen für  die nächsten Tage einzukaufen. Auch dort war alles vor zufinden was ein Hiker so gebrauchen kann, jedoch völlig überteuert. Beim Eingang ein Tisch mit einer noch nie geputzten Kaffeemaschine, einer angefangener Flasche Jim Beam und einen übervollen stinkenden Aschenbecher. Und so sah auch der Verkäufer aus. Wir kauften trotzdem ein. Ist ja schliesslich der einzige Laden hier.

Zum Znacht haben wir leckere Canneloni am Bahnhof Imbiss gegessen.

In Vizzavona führt die Strasse zur Überquerung der Insel, sowohl auch die wohl einzige Bahnlinie Korsikas durch.

Big City Life... 


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