Nach einem feinen Porridge liefen wir los durch einen satten, grünen Wald. Bald kam aber die erste Steigung von heute auf und zu. Oben erblickten wir die Westküste der Insel und wir ergatterten die ersten Sonnenstrahlen.
Hinter uns der Monte Renoso und vor uns auch schon bald das erste Refuge von heute, wo wir nach ersten Murren des Betreibers tatsächlich doch noch einen Kaffee bekamen.
Wir füllten unsere Wasserflaschen für gute 3 Stunden Marschzeit.
Eigentlich mehr aus Versehen erklammen wir noch den Punta della Capella auf 2000m.die Besteigung erinnerte mich an den Gipfel des Trogenhorns. Der Weg führte uns anschliessend über mehrere kleine Gipfel und bis zu der nächsten Wasserstelle zog sich der Trail ewig hin.
Erst liefen wir dann sogar noch an der Privathütte vorbei. Da wir aber unbedingt Wasser benötigten, gingen wir nochmals zurück. Es war eine heruntergekommene Hütte vorzufinden. Jedoch kein Wasser...
Wir assen erst was, den wir vermuteten das Wasser etwas unterhalb der Hütte. Kaum hatten wir was gegessen, ging es uns schon wieder viel besser, den die letzte Pause war doch schon eine Weile her.
Marco beschloss Wasser holen zu gehen. Er so gleich zurück hatte er gesagt...
Ich dehnte in der Zwischenzeit meine Beine etwas, aber als Marco nach über 20 Minuten noch nicht zurück war stieg ich selbst runter zur angeblichen Wasserstelle. Es war eine Art Waschbecken eingerichtet jedoch war der Wasserschlauch dort nicht mehr in Betrieb. Ich rief nach Marco...
Keine Antwort...
Ich lief etwas weiter runter und sah einen abfälligen Felsen vor mir.
Scheisse, hoffentlich ist Marco nichts passiert...
35 Minuten...
Ich lief wieder hoch in der Hoffnung das Marco in der Zwischenzeit wieder zur Hütte gekommen ist.. Vielleicht ja auf einem anderen Trail?
40 Minuten...
Ich suchte weiter, andere kleine Trails durch die Büsche ab und rief immer wieder nach Marco...
Keine Antwort...
Immer wieder hörte ich knackende Äste, musste aber feststellen, dass es nicht Marco sondern irgendwelche Tiere waren.
Ich bekam es wirklich langsam mit der Angst zu tun.
Was ist, wenn Marco wirklich dieses Felskante oder was auch immer runtergestürzt ist.
Wem ruf ich an? Was sag ich?
Wo bin ich?
Zum Glück hatten wir wenigstens etwas Empfang bei der Hütte...
Nochmals ging ich ging ich runter zum Felsvorsprung, nochmals rief ich Marcos Name...
Keine Antwort...
50 Minuten...
Ich beschloss für mich, hoch zur Hütte zu gehen, 10 Minuten zu warten und rational zu überlegen was wohl jetzt das Beste wäre.
Da sah ich ein blaues T-Shirt aus dem Busch kommen....
Ich war so erleichtert... Marco geht es gut... Alles andere ist erstmals egal...
Die gute Seele lief mehrere Kilometer durch Dickicht und Seele sich über Felsenwände a um Wasser zu holen.
Nach dem ersten Schreck, lachen wir auch schon darüber.
Wasser hatte er auch mitgebracht.
Nach einer kleinen Steigung kamen wir nach 1.5 Stunden auch schon zur nächsten Refuge. Da hätte und das Wasser welches wir noch bei uns hatten auch gereicht. Doch im Wanderführer stand, wir hätten noch weitere Drei Stunden bis zur Hütte...
Um den Schreck von Heute zu verarbeiten, gönnten wir uns zum Znacht etwas Rotwein... den gibt es definitiv nur in Refuges zu finden... Wenn überhaupt...
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