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Chumm mir gö i Südä... heisi gseit.. dert isches geng Schön... heisi gseit...

Von einem vorbeifahrenden Traktor wurde ich heute aufgeweckt. Routiniert packten wir unser Camp zusammen und radelten los. 

Kaum auf der Asphalt-Strasse angelangt bekamen wir gleich ein paar Regentropfen ab. Kein Grund zur Panik dachten wir uns, schliesslich hatte es gestern  Abend ebenfalls ein paar Tropfen geregnet... Alles harmlos dachten wir uns...

Der Regen wurde dann aber immer intensiver und wir überlegten uns für kurze Zeit unsere Regenkleider bereits anzuziehen. Vor dem Frühstück allerdings, fanden wir dann das schon etwas traurig und wir fuhren ins nächste Dorf wo wir das eine Kaffee besetzten. Wir müssten einige Zeit ausharren, denn es begann so richtig strak zu schütten an. 

Nach je zwei Kaffees und Gipfeli von der Boulangerie nebenan blieb uns dann aber nichts anderes übrig als uns trotzdem in unsere Regenklamotten zu stürzen und loszuradeln. 

Es ist wie mit nassen Trekkingschuhen; nur die ersten Drei Sekunden sind so richtig schlimm.... Man gewöhnt sich eben an alles.... 

Eine nette Dame, die uns anscheinend sehr bewunderte, wünsche uns "bon courage" und motivierte uns, dass laut Wetterbericht das Wetter am Nachmittag besser werden sollte. 

Einige Male hielten wir an, wenn wir ein trockenes Plätzchen fanden. Es war jedoch eine ziemlich unangenehme Fahrt. Wenigstens allerdings war es warm und wir konnten in Sandalen fahren, sodass unsere Schuhe trocken bleiben konnten.

Nach einer Omelette au fromage nahmen wir den ersten Anstieg für Heute in Angriff und der Himmel zog sich immer mehr auf. Langsam hörte es sogar auf zu regnen und wir konnten unsere Regenkleidung ausziehen. Es fühlte sich irgendwie richtig an wieder in Shorts und T-Shirt zu radeln. 

Die Landschaft war satt und grün. 

Das Höhenprofil für Heute versprach nach dieser Steigung viele und lange Abfahrten. 

Wir sind wohl Pioniere, jedenfalls fanden wir heraus, dass es definitiv und vor allem und nur rauf geht. Die Sonne schien nun wider herrlich vom Himmel und der Asphalt der Strasse war schon wieder trocken. In St. Pierre boten sich dann Drei Holzbänke an um unsere Sachen zu trocknen. 

Laut Höhenprofil, geht es nun also nur noch runter.... 

Laut Adrian und Sandra geht es eigentlich nur bergauf oder höchsten Mal nur ein bisschen bergauf. 

Die Landschaft war jedoch wunderschön und der Verkehr hielt sich in Grenzen. 

Es ist Sonntag und fast keine Geschäfte hatten offen heute. 

Mit unserem wichtigen 7. Sinn fanden wir aber trotzdem eine Glace in einem Fischerladen. 

Wir waren heute lange auf dem Sattel und hatten so einiges gesehen und erlebt. Es fehlte uns aber noch Wasser, bevor wir uns einen Schlafplatz suchen konnten. 

Es blieb uns nichts anderes übrig als mit unseren bleischweren Beinen noch weiter zu treten. Endlich fanden wir dann einen Brunnen. Ich konnte nicht widerstehen endlich wieder einmal meine Haare zu waschen. Oh wie das duftet.... 

Nun war das Glück doch noch auf unserer Seite und wir fanden in Salernes noch einen Laden der geöffnet hatte. 

Dort konnten wir nun noch fürs Abendessen einkaufen und kurz darauf fanden wir hinter einem abgelegenen, geschlossenen Laden ein flaches Stück Wiese auf dem wir uns niederliessen... 

Es war ein strenger, intensiver, nasser aber irgendwie toller Tag. Wir sind nun noch 118 Kilometer von unserem Ziel Nizza entfernt.

Per Bike hat man eine tolle Geschwindigkeit..... Man fühlt und sieht das Land welches man bereist und kommt trotzdem irgendwie vom Fleck. Sogar wenns bergauf geht... 

 

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