Happy 2022 euch allen...
Den Übergang vom 2021 ins 2022 feierte ich bei Lalla und Amit in Lusaka.
Eine syrische Familie war zu Besuch und der Vater spielte Oud. Eine Art Gitarre als Abendunterhaltung für die Gäste.
Es war ein ruhiges Silvester. Genauso wie ich es mag.
Am nächsten Tag ruhte ich mich nur aus. Machte absolut gar nichts, weil ich am nächsten Tag wieder weiterfahren will.
Amit überredete mich jedoch noch eine Nacht länger zu bleiben. Sie würden mit mir in das Chaminuka Game-Reserve fahren und wir würden dort einen Game Drive machen.
Ich liess mich also relativ einfach überzeugen. Schliesslich warte ich nur auf den Augenblick um so etwas mit jemandem zu erleben. Solche Erlebnisse teile ich gerne.
Das Game-Reserve ist ziemlich unbekannt. Selbst im Internet findet man nicht viel darüber. Umso besser, denn dann ist es nicht allzu touristisch.
Etwa 1.5 Autostunden vom Zentrum Lusakas entfernt liegt das Game-Reserve.
Wir buchten eine Käse-Degustation einen Cheetah-Walk und einen Game-Drive.
Wir starteten mit der Käse Degustation. Als Schweizer vielleicht etwas überflüssig zu hören wie man Käse herstellt und welche Sorten es gibt und wofür man sie jeweils verwenden kann, aber es war sehr leckerer Käse. In Afrika sehr schwierig zu bekommen und auf der Strasse habe ich manchmal richtigen heiss Hunger danach.
Dann folgte der Cheetah-Walk. Wir durften Zwei verschiedene Geparde streicheln und mit ihnen spazieren gehen.
Bei solchen Aktivitäten bin ich immer etwas gespaltener Meinung.
Es ist absolut gegen die Natur für ein Wildtier mit einem Menschen Gassi zu gehen. Auf der anderen Seite, ist es natürlich ein unvergessliches Erlebnis und die Tiere machten auch keinen unglücklichen Eindruck.
Es war sehr eindrücklich und schön den Tieren so nah zu sein.
Direkt danach begann auch schon unser Game Drive den wir in einen Safari Jeep machen könnten.
Das Gelände des Game-Reserves ist unglaublich gross, auch wenn es eigentlich als ein eher kleines Game-Reserve gilt.
Wir konnten viele Tiere sehen. Strausse, Impalas, Kudus, Zebras, Giraffen, Wildschweine und nun endlich auch Elefanten und Löwen.
Es ist toll die Tiere zu sehen, an das Gefühl sie mitten in der Wildnis oder am Strassenrand zu sehen, im Wissen, dass man vielleicht zwar nicht 100 % sicher aber man alleine mit den Tieren ist, kommt es aber nicht heran.
Es war ein sehr schönes Erlebnis.
Lusaka ist eine sehr angenehme und moderne Stadt. Seit Nairobi die Westlichste, die ich besucht habe.
Was mir auffällt, es hat unglaublich viele Steinverarbeitungsfirmen hier. Überall werden Backsteine und Terrassenplatten hergestellt. Auch so eine Materialie wo ich mich noch nie konkret gefragt habe, wie diese hergestellt wird.
Ich verliess Lusaka am 3. Januar wieder und fuhr weiter in Richtung Livingstone.
Kaum aus der Stadt rausgefahren, war ich auch schon wieder in der typisch Zambischen Landschaft angekommen.
Ich geniesse die Ruhe.
Und ich geniesse meinen neuen Hinterpneu an Arby. Es fühlt sich leicht und gut an. Ich habe das Gefühl ich komme vorwärts.
Nach zwei Tagen erreichte ich bereits Mazabuka. Im Regen. Nicht schlimm aber wäre ich eine halbe Stunde eher gewesen, wäre ich trocken geblieben.
Der grosse "Shoprite" (Einkaufsladen) Schriftzug lud mich in das Dorf ein. Gleich nebenan fand ich eine tolle Lodge.
Es hat nun aufgehört zu regnen und ich konnte meine Einkäufe erledigen und das Dorf anschauen. Fühle mich sehr wohl hier.
Doch kaum in der Lodge zurück, fing es wieder an zu regnen, diesmal stark. Ich bin froh drinnen zu sein.
Auch am Morgen regnete es noch leicht. Die Regenjacke konnte ich aber schon nach wenigen Kilometern wieder ausziehen.
Die Strasse ist mehrheitlich flach und bis auf ein paar Trucks ruhig.
Monze ist ebenfalls eine kleine Stadt. Ich werde die Nacht dort verbringen. Nachdem ich den riesigen Markt ausgeheckt habe und zurück bei der Lodge war, begann es wieder stark zu regnen an und anscheinend hörte es auch die ganze Nacht nicht auf.
Die Tage ähneln sich also. Viel Regen, bedeckte Himmel, Wasser welches seinen Weg in den Boden nicht findet und in Bächen der Strasse entlang läuft..
Ich singe den Song "Ludmilla" von Patent Ochsner lauthals mit und fahre durch den Regen.
Wenigstens ist es nicht kalt.
Als ich am Morgen aufwachte und meinen gewohnten Blick zu Arby wagte, bemerkte ich, dass der Hinterreifen platt war. "Was soll das Arby" und vor allem; "Wieso vor meinem ersten Kaffee?"
Naja, wen ich es mir recht überlege, lieber Heute Morgen im Hotelzimmer, als später auf der Strasse in strömendem Regen. Es waren nun nur noch 15Km bis nach Chome, dem nächsten etwas grösseren Town. Ich blieb trocken und meine Schuhe waren schon beinahe trocken.
Doch der Himmel war bedeckt und ich radelte direkt in die dunkle Wolken zu.
Als ich in Chome ankam, war natürlich nichts mehr von trockenen Schuhen. Wie ein nasser Hund trottete ich in die Lodge hinein.
Für einmal, habe ich nicht das günstigste Zimmer genommen und 50 Kwacha mehr bezahlt um ein wunderschönes Zimmer mit Badewanne zu bekommen.
Diese nutzte ich natürlich auch gleich.
Die hab ich mir verdient, nach all diesen nassen Tagen.
Mir soll noch einmal einer erzählen es sei ja nur Wasser was vom Himmel fällt, wenns regnet. Viel Dreck ist aber auch dabei, dass kann ich euch sagen.
Es knirscht immer noch zwischen meinen Zähnen.
In 60 Kilometer Schritten nähere ich mich langsam Livingstone.
Etwa auf halber Strecke - der Hinterreifen ist wieder platt...
Es hilft alles nichts. Mit viel Gefluche demontierte ich wieder einmal alle Taschen und wechselte den Schlauch. Wenn das Loch nämlich nicht gerade offensichtlich ist, habe ich mir angewöhnt einen neuen bzw. anderen Schlauch zu montieren und den Kaputten dann irgendwann zu flicken wenn ich ein Becken mit Wasser zur Verfügung hatte.
Alle meine Schläuche die ich nun aber noch dabei hatte, waren so halbwegs geflickt. Keine Garantie aber, dass sie wirklich durchhalten. Ich war unter Zeitdruck, denn die Wolken über mir färbten sich wieder dunkelschwarz und es würde nicht mehr lange dauern, bis es in strömen Regnen würde.
Der Schlauch den ich erwischte, hielt immerhin mit nur 2x Pumpen bis zur nächsten Lodge durch.
Nun bin ich in Kalomo etwa 120 Km vor Livingstone. Kaum war ich in das Zimmer eingetreten, fing es erneut zu regnen an.
Immerhin bin ich heute, trotz Zwischenfall also trocken geblieben.
Als es aufhörte, machte ich mich an meine Lieblingsbeschäftigung; Schläuche reparieren.
Vor der Lodge war zum Glück so eine Art Brunnen und ich konnte so relativ einfach 4 Schläuche reparieren, die nun alle dicht sind.
Den Pneu und das Felgenband habe ich gewaschen und es sollte mir nun wirklich kein, noch so kleiner Fremdkörper dazwischen die nächste Panne bescheren.
Ich denke aber, dass vor allem die Strasse das Problem ist. Es hat zwar eine Art Velostreifen, dort ist der Asphalt aber sehr grob und viele kleine Partikel und Schmutz liegt dort. Darum versuche ich meist auf der Strasse selbst zu fahren. Nur wenn sich Trucks annähern muss ich natürlich Platz machen. Ich könnte schwören, nach 10 Mal auschweigen auf diesen Velostreifen, hat Arby wieder einen Platten Reifen.
Morgen werde ich Livingstone erreichen oder zumindest einen Vorort von der Stadt.
Auch heute verfolgte mich der Regen. Aber auch Heute blieb ich trocken.
Kaum in der Lodge angekommen, kam nämlich auch schon der Regen.
Der Pneu hat gehalten.
Ich habe die Strecke von Lusaka bis hier sehr genossen, obwohl ich von der Landschaft her, sicher schon aufregendes gesehen habe. Ich hatte viel Ruhe und die Kilometer flogen nur so an mir vorbei.
Nun bin ich voller Vorfreude auch Livingstone und die Victoria Falls.
Für mich, ein Meilenstein meiner Reise...
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Norika (Sonntag, 09 Januar 2022 16:13)
Liebe Sandra
Ich lese immer mit grosser Neugier deine Berichte.
Auch wenn der Regen bisweilen lästig ist - mich freut es sehr, dass es regnet. Denn es ist Regenzeit.
Und Afrika wartet immer auf dieses Wasser vom Himmel.�️
Wie wir in der Schweiz auf den Schnee❄️
Take care.... �
Und war da bei 1200km eine Null zuviel?