17. und 18. August 2019


Mit dem Auto nach Langanu und dann mit dem Zug nach Schüpfheim und von dort mit dem Postauto bis nach Sörenberg... So begann unsere 2-Tageswanderung diesmal. Wieder einmal haben wir einfach mal auf die Schweizkarte geschaut und uns, am Freitag Abend spontan eine Wanderung ausgesucht. 

Im Sörenberg wurde erst Mal noch der Volg ausgeheckt und natürlich Proviant eingekauft. Diesmal etwas einfalslos; Spaghetti Carbonara aus dem Fertigbeutel... 

Vom Sörenberg aus starteten wir dann Taleinwärts erst Richtung Glaubenbielen. Wir entschieden uns jedoch den Wanderweg direkt nach oben zu nehmen und Bogen somit einmal rechts ab. Vis a vis vom Brienzergrat stiegen wir steil auf, meist durch Kuhweiden. 

Anstrengend wärs, doch wir gewannen schnell an Höhe. Ziemlich oben hatten wir 3 Minus Meter und 750 Plus Meter... 

Die Sicht von oben ist gigantisch... Auch wenn der ach so bekannte Hohgant und die Schrattenfluh von der "Falschen,, Seite zu betrachten sind. 

Auf dem Nünalpstock 1908m. Verweilten wir kurz beim Wegweiser und assen einen kleinen Snack. Wir betrachteten das Bärenland, wie wir es nannten. Wiesen, Weiden, kleine Grotzli und viele Büsche... Weit unten könnten wir den Sarnersee bereits erkennen und ebenfalls sahen wir zu unserem Fernziel... Dem Pilatus. 

Es ging nun Abwärts mal sanft durch Weiden und Mal steil durch steinigen und verwurzelten Wald. Das Wetter war trocken aber ein wenig bewölkt. 

Unten beim Sattelpass machten wir eine Pause um unsere trockenen Kehlen mit dem Wasser vom Viehbrunnen zu nätzen... 5 Gehminuten später fanden wir sogar ein kleines Alpbeizli wo wir uns einen Kaffee im Glas gönnten. 

Ziegen, Hunde, Hühner und eine Katze waren auch anwesend... 

Nach dieser Stärkung zogen wir wieder weiter... Wieder ein bisschen aufwärts 

Der Trail ist wahnsinnig idyllisch... Wie gesagt, richtiges Bärenland... Ebenfalls Richtig is Beerenland.... Tausende und abertausende von Heidelbeerbüschen fanden wir rund um herum... Natürlich haben sich unsere Hände und Mäuler schnell in blau/ violett verfärbt. 

Wir kamen an eine Abzweigung welche uns nicht klar sagte wo wir zum Glaubenberg kommen... Wir nahmen erst die Asphaltierte Strasse... Die kam uns jedoch schnell spanisch vor und wir machten kehrt und nahmen den kleinen Trail hoch. Offiziell war dies der falsche Weg... Allerdings möchte ich diesen wundervollen Part nicht missen müssen... Wunderschön aber auch anstrengend schlängelte sich der Trail hoch bis hoch auf den Rickhubel.... Ein unscheinbarer Hubel auf dem man allerdings mit einem atemberaubenden Rundumblick verwöhnt wird. Schöner als auf dem Pilatus selbst. 

Wir traffen einen älteren Mann mit Feldstecher auf dem Gipfel und müssten erst nachfragen auf welchen Berg wir nun gelandet sind. Dem Rickhubel also... 

Er nahm den Trail rechts hinunter und wir folgten ihm etwa 30 Minuten später... Die Richtung führte nämlich auf den Glaubenbergpass auf den wir ursprünglich wollten.

Nach einem steilen Abstieg gelangten wir tatsächlich auf den Parkplatz vom Pass Beizli Glaubenberg wo wir alt bekannte hiker von früher am Tag wieder trafen und uns kurz mit ihnen unterhielten. 

Nachdem wir auf der Toilette sogar unsere Beerenhände waschen könnten liefen wir der Asphaltstrasse entlang den Glaubenbühlen Pass hinunter bis nach Langis. 

Kurz nach Langis bogen wir nämlich mal links ab und es ging gemächlich ein wenig aufwärts.... Ziemlich nahe an der Zivilisation. 

Wir kamen an der Alp Wandeln vorbei. Die Bauernfamilie hatte ganz innovativ einen Getränkekühlschrank neben der Haustür stehen und boten kalte Getränke Käse und Fleisch aus eigener Hochlandrindzucht an. 

Da es eh bald eindunkelte, entschieden wir uns natürlich für zwei Panache und einen Pack Landjäger. 

Nicht weit vom Hof war ein kleiner Parkplatz mit einem Tisch und Bank und einem  wundervollen Blick runter auf den Sarnersee. 

Wir liefen jedoch weiter... Weiter in den Wald... Man konnte sehen, dass wir lange im Wald laufen würden.. 

Plötzlich als ich Äd genauer betrachtete, kam er mir seltsam vor... Er hatte keine Stöcke mehr mit sich. 

Ich machte ihn dezent darauf aufmerksam und wir machten selbstverständlich kehrt um die Stöcke zu holen. Beim zweiten Mal machten wir wieder halt bei diesem Parkplatz und entschieden uns wegen Müdigkeit aber auch der Schönheit dieses Platzes dort zu übernachten. 

Wir genossen unsere Bierchen und assen die besten Landjäger meines Lebens. 

Die Nacht war extrem warm. Sogar ich befreite mich von meinen thights, meiner Puffy und teils sogar vom Schlafsack. 

Am Morgen war der Boden trocken und nach einer warmen Schoggi packten wir unsere Sachen zusammen und liefen los. 

Der Trail führte erst auf einer breiten Kiesstrasse durch den Wald runter, dann wurde er durch eine Moorlandschaft umgeleitet wo wir regelmässig mit dem ganzen Schuh im Schlamm einsanken. Jedoch auch dort, eine wundervolle Landschaft.

Bald sahen wir den Sarnersee wieder und er war schon ganz nah. 

Der Abstieg hatte es aber noch in sich. Endlich in Sarnen angekommen. Gönnten wir uns in der Bäckerei am Bahnhof einen Kaffee und Nussgipfel welchen wir wie Penner auf dem Randstein der Strasse am Bahnhof verdrückten.

Danach ging es, wie so oft nach einer Stärkung und Kaffee viel leichter. 

Den Vierwaldstättersee haben wir von ein wenig weiter oben schon gesehen und somit könnte Alpnachstad nicht mehr weit sein. Obwohl der Trail nicht wahnsinnig aufregend war überraschte er indem er durch ein Naturschutzgebiet führte und es war flach und wir machten schnelle und kurzweilige Kilometer bis hin zum See. 

Der ganze Tag war es heiss uns somit genossen wir selbstverständlich das wohlverdiente Bad im See.