1. und 2. Juni 2019
Wie schon das Wochenende zuvor, fand ich mich also in Brunnen, Kanton Schwyz wieder.
Die Gegend gefällt mir einfach.
Wir parkierten auf dem Muota Parking (5.- pro 24h)
Adrian und ich beschlossen, ganz "fuck the system" den Weg der Schweiz rückwärts zu gehen. Also Von Brunnen bis nach Rütli.
Als wir den Weg aus Brunnen endlich gefunden hatten (Es war gesperrt wegen einer Baustelle). Es ist der Wanderweg Nr. 99 dem wir die nächsten zwei Tage folgen werden.
Bei schönstem Wetter stiegen wir ziemlich schnell auf bis nach Morschach. Die Aussichten auf dem Vierwaldstättersee und den dazugehörigen Urnersee waren einfach überwältigend.
Von Morschach aus führte der Trail dann genau so schnell wieder etwas runter (meist Treppen) bis nach Sisikon.
Wir dachten schon ein erstes Mal an eine Glacé, doch nach einem kleinen Zwischenhalt bei der Toilette am Bahnhof Sisikon führte der trail weiter alles mehr oder weniger flach am See entlang. Viele Kyte- und Wind waren auf dem See und nutzten den Wind.
Das spezielle an dieser Wanderung ist, dass man fast immer einen grossen Teil des Trails den man gegangen ist und der man noch gehen wird, sehen kann.
Beim Restaurant auf der Tellsplatte kamen wir endlich zu unserer langersehnten Ovo-Glacé.
Die Energie brachte uns weiter über leichte Auf und Abstiege nach Flüehlen.
Manchmal kurz der Strasse entlang und einmal durch einen stark befahrenen Tunnel wegen einer Umleitung (Felssturz).
Das Dorf Flüehlen zog sich lange hin. Schön, aber bis man um diesen Bogen ist….
Der "Flüehlen-Bogen" führte durch ein Sumpfgebiet und es war eine Kneipp-Anlage vorhanden im See. Diese nutzten wir natürlich. Nach ca. 18 Kilometern eine wahre Wohltat.
Der Trail führte uns dann auf der anderen Seite etwas and er Strasse aber immer am See entlang.
Teilweise durch den Tunnel der alten Strasse. Sehr eindrücklich.
Langsam aber sicher suchten wir uns einen Schlafplatz. Erst dachten wir an eine idyllische Tunnelaussicht jedoch war entweder kein guter Platz fürs Zelt oder nichts zur Befestigung meiner Hängematte vorhanden.
Schliesslich liefen wir, nach ca. 28 Kilometern in Bauen ein.
Erst füllten wir unsere Flaschen mit gutem Wasser vom Bach und fanden dann einen superschönen Platz um zu campen. Wir konnten alles sehen. Uns konnte Niemand sehen.
So wie ich es mag.
Ein wunderschöner Ausblick auf den See und die umliegenden Berge.
Ich hängte meine Matte einmal an einem Baum und auf der anderen Seite an einem Stein auf und Äd sein bzw. mein "Crappy Number two" nebendrann.
Die Nacht war wunderschön ich guckte lange in die Sterne. Kein Regen war angesagt und es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Somit schlief ich natürlich ohne tarp.
Am Morgen bewunderten wir den Sonnenaufgang und sobald sie schien wurde es schnell, beträchtlich wärmer.
Uns erwartete noch einen Aufstieg von ca. 350 Höhenmetern.
Viele davon waren mit Treppenstufen zu bewältigen. So gewannen wir relativ schnell wieder an Höhe. Ganz oben fanden wir das Schloss Beroldingen und von dort an ging es wieder abwärts.
Einige Kilometer durch den schönen, kühlen, schattigen Wald.
Gerade fand ein Berglauf statt und wir liefen teils über die abgesperrte Strecke.
Kurz darauf liefen wir in Seelisberg ein und kauften uns "Zmorgä" im Volg.
Cola Zero, Joghurt und sogar einen Kaffee.
Wir verweilten eine Zeit auf dem Dorfplatz auf einer Bank und liessen uns über den Berglauf informieren. Der Trail führte nun alles runter zum Rütli. Nicht mal eine Stunde braucht man von Seelisberg nach Rütli.
Und die Aussicht war Picture-perfect….WTF…Noch selten so was kitschiges gesehen….
Unten auf dem Rütli am Schiffssteg gingen wir baden. Wir können schliesslich nicht zwei Tage lang nur davon sprechen und es dann sein lassen.
Da wir gerade das Schiff verpasst hatten, legten wir uns zum trocknen und sonnenbaden auf den Holzsteg und liessen uns von der Sonne küssen.
Mit dem Schiff ist man innerhalb von ca. 10 Minuten in Brunnen.
Dort gönnten wir uns ein Softeis und hockten uns dort noch ans Quai um das schöne Wochenende ausklingen zu lassen.